Dienstag, 3. Juli 2012

Der Fusionplanet

Von der Fusion zurückgekehrt.
Aus dieser wunderbaren, bunten, glitzernden Welt, in der nur Musik, Kunst, Freiheit und Liebe zählen, zurück in die graue Enge der Normalität geworfen worden.
Laufe durch die Straßen. Autos, Straßen, Häuser, Menschen mit griesgrämigen Gesichtern.
Fühle mich wie eine Fremde. Ein Außerirdischer, der nach einer Expedition auf einen anderen Planeten, seinen eigenen nicht wiedererkennt. Keine bunten Menschen, die einfach deine Freunde sind, obwohl du sie nicht kennst, keine Feuerwerke, keine Musik, kein Staunen an jeder Ecke.
Ich quäle mich mit meinem Wanderrucksack durch die Straßen. War Charlottenburg schon immer so hässlich? Dann die S bahn. Plötzlich erscheinen mir meine russische Offiziersmütze und die Gummistiefel fehl am Platz. Was auf dem Fusionplaneten normal war, wird in dieser Welt kritisch beäugt. Ich bleibe stur, will nicht akzeptieren zurück in dieser Welt zu sein, lasse die Mütze auf. Erkläre einem kleinen türkischen Mädchen, das vollkommen fasziniert von mir ist, dass ich mich einfach verkleidet habe, weil ich Lust dazu hatte.
Seid wann braucht man für alles einen Grund?
Wahrscheinlich schon immer. Nur der Kontrast war noch nie so stark.
Wer braucht schon Kühlschrank und Bett? Ich sehne mich nur zurück nach dem unbeschwerten Ferienkommunismus.
Fusion vermissen ist wie Liebeskummer!

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